31.12.2024

SG Lenglern gewinnt Einbecker Brauhaus Cup 2024


31.12.2024

Mit einer großen Überraschung ist der Einbecker Brauhaus Cup zu Ende gegangen. Bei dem mit zahlreichen Landes- und Bezirksligisten besetzten Hallenfußballturnier um den Wanderpokal der Göttinger Oberbürgermeisterin setzte sich ein Kreisligist durch. Die SG Lenglern gewann das spannende Endspiel gegen die SVG Göttingen, die zusammen mit dem FC Grone das Turnier ausrichtete, mit 4:3 nach Neunmeterschießen.„Ein verrücktes Finale“, sagte Hallensprecher und Mitorganisator Thorsten Tunkel, als es nach der Verlängerung im Endspiel 2:2 stand. Verrückt war dieses Finale in der S-Arena vor allem aufgrund von zwei Szenen. Erst hatten die Lenglener Glück: Ein Befreiungsschlag an der Mittellinie von Niklas Heise wurde zum gefährlichen Torschuss. SVG-Torwart Andre Weide lenkte im Zurücklaufen den Ball noch an die Latte, von dort sprang ihm das Spielgerät allerdings unglücklich auf die Brust. Ehe er den Ball kontrollieren konnte, war dieser hinter der Torlinie. Das war das 2:1 für die SGL.

Bei der zweiten kuriosen Szene hatten die Lenglener Pech: Beim Schuss von Nico Kerbs ertönte in der Verlängerung die Schlusssirene, bevor der Ball über die Torlinie gerollt war. Kein Tor – es blieb beim 2:2, und es gab Neunmeterschießen.

Zuvor hatte Lenglerns fliegender Torwart Luca Armbrecht sein Team mit einem abgefälschten Schuss mit 1:0 in Führung gebracht. Jannis-Finn Kniepen glich in der Folge eines Eckballs aus. Nachdem 2:1 durch Heise erzielte dann der SVGer Leighton Mc Galty kurz vor Ende der regulären Spielzeit das 2:2.

Da in der Verlängerung kein Treffer fiel, ging es mit diesem Ergebnis ins Neunmeterschießen. Weide hielt einen Schuss, SG-Torwart Florian-Patrick Fellner zwei Schüsse - der Außenseiter gewann mit 4:3 und feierte ausgelassen diesen Coup.

„Wir haben viele gute Hallenspieler dabei. Es war am Freitag und heute in der Zwischenrunde jeweils ein holpriger Start. Aber ab der K.-o.-Runde war kein Klassenunterschied zu den anderen Teams zu sehen. Wir waren dann im Flow“, sagte SGL-Trainer Timo Friedrichs.

Bei der SVG war Weide, der sonst die Position des Innenverteidigers einnimmt, als mitspielender Torhüter am Sonntag nicht nur im Spielaufbau wichtig, sondern überzeugte auch als Keeper auf der Linie - vor allem im Halbfinale gegen Nörten, als er mit drei Glanzparaden seinen Anteil am Finaleinzug hatte.

Er bezeichnete den Auftritt seines Teams insgesamt als durchwachsen. „Aber wir haben uns im Turnier gesteigert. Wir spielen in der Halle vielleicht nicht den schönsten Fußball, aber in den wichtigen Momenten sind wir da - außer heute im Finale“, sagte Weide und fügte hinzu: „Lenglern hat es richtig gut gemacht.“ Lob für den Kreisligisten gab es bei der Siegerehrung auch vom SVG-Vorstandssprecher Tunkel: „Eine Mannschaft hat sich durchgesetzt, die vorher keiner auf dem Zettel hatte. Dafür lieben wir den Hallenfußball. Ihr seid ein geiler Sieger.“

Im torreichen kleinen Finale sicherte sich der 1. SC Heiligenstadt durch den 5:3-Erfolg gegen den SSV Nörten-Hardenberg den dritten Platz. Der Heiligenstädter Robin Vogt war mit 16 Treffern der beste Torjäger des Turniers, der Nörtener Dominik Hillemann wurde als bester Torhüter ausgezeichnet.

Einen Neunmeter-Krimi hatte es zuvor im Halbfinale zwischen Heiligenstadt und Lenglern gegeben, die SGL gewann mit 7:6. Im anderen Halbfinale setzte sich die SVG im Duell der Landesligisten gegen Nörten mit 3:1 durch.

Schon im Viertelfinale hatte Lenglern mit dem 3:2-Sieg gegen den 1. SC Göttingen 05 für eine Überraschung gesorgt. Zudem gewannen in dieser Runde die SVG gegen die SG Werratal (3:1), die Heiligenstädter gegen den SV Rotenberg (4:1) und die Nörtener gegen den Bovender SV (3:2).

So versöhnlich und fair wie das Turnier endete, hatte es am Freitag nicht begonnen. Nach dem vorletzten Spiel des ersten Turniertages hatten Sparta-Spieler ihren Unmut über Schiedsrichter-Entscheidungen verbal freien Lauf gelassen. Es kam schließlich zu einem tätlichen Angriff eines Zuschauers aus dem „Dunstkreis“ von Sparta heraus, wie es der Vorsitzende Bernard Marks formulierte, auf einen der Unparteiischen, der dabei verletzt wurde. Es folgte ein Polizeieinsatz.

„Wir sind dabei es aufzuarbeiten, sind auch in konkreten Gesprächen mit Sparta“, sagte Tunkel am Sonntagabend nach Turnierende. Außer dem Vorfall am ersten Tag lief der Rest des Turniers sportlich fair über die Bühne, vor allem auch die K.-o.-Runde - in der sich schließlich die SG Lenglern zum Überraschungssieger krönte.

(Quelle: GT)

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