10.02.2025

Groner Cup: FC Grone holt überraschend den Pokal

10.02.2025

Kann man bei einem Vorbereitungsturnier wirklich von Sensation sprechen? Das wäre wohl etwas übertrieben, denn schließlich ist die Phase davon geprägt, Ideen der Trainer auszutesten und jedem Spieler Gelegenheit zu geben, seine Fähigkeiten zu offenbaren. Insofern ist der 3:1 (0:1)-Sieg des Bezirksligisten FC Grone vor etwa 80 Zuschauern im Finale des eigenen Turniers um den vom Gökick gestifteten „Groner Cup“ über den Landesligisten SSV Nörten-Hardenberg keine allzu große Überraschung.

Der Gast aus der nördlichen Nachbarschaft kam zum Finale auf dem Kunstrasenplatz in Grone nicht in Bestbesetzung. Dennoch diktierte das Team von Trainer Kevin Martin die ersten 45 Minuten klar. Nur selten verließ der FC Grone die eigene Hälfte. Allerdings ließ er gegen wenige geradlinige Nörtener auch kaum etwas zu. Und wenn einmal etwas durchkam, dann war im Tor der Groner Riese Axel Reinhardt immer zur Stelle. Er erwischte im Finale einen Sahne-Tag! Dennoch ging der Gast nach 34 Minuten hochverdient in Führung. Nils Hillemann traf zum 1:0 für den Landesligisten. Damit ging es in die Halbzeitpause. „Wir haben uns natürlich einen Matchplan zurechtgelegt. Wir wollten im tiefen Block verteidigen und alles sehr kompakt gestalten, den Nörtenern wenige Räume geben. Wir wollten Druck auf gewisse Zonen ausüben, die uns extrem wichtig waren. Und wir wollten unsere Stärke im schnellen Umkehrspiel nutzen. Das ist uns im ersten Durchgang nicht gut gelungen. Da waren wir zu ängstlich im eigenen Ballbesitz, nicht frech und mutig genug“, so der Groner Trainer Jan Ringling.

Der Trainer muss in der Halbzeit jedoch die richtigen Worte für seine Jungs gefunden haben. „Wir haben die Jungs in der Halbzeit mit dem fehlenden Mut konfrontiert und sie gefragt, ob sie glauben, dass wir wirklich so chancenlos sind. Das hat sie offensichtlich angestachelt. Zudem fühlten sie sich vor dem 0:1 ungerecht behandelt, da unser verarzteter Spieler nicht das Feld betreten durfte und wir uns zu lange in Unterzahl sahen“, so der Groner Übungsleiter.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit gelang dem  FC Grone prompt der Ausgleich (48.) durch Nils Sattler. Das produzierte neuen Mut bei den Hausherren. Und als Yannick Triebe nach 64 Minuten nach einem krassen Abwehrfehler den FC Grone sogar mit 2:1 in Führung brachte, das glaubte der Bezirksliga-Sechzehnte wieder an sich. „In der zweiten Halbzeit waren wir viel frecher und mutiger im Umschaltspiel. Wir haben uns im Gruppen hochgepusht und haben den Gegner sichtlich genervt. Plötzlich merkten alle, hier geht heute etwas! Wir haben uns als Gruppe richtig reingehängt. Und nach dem 2:1 wussten wir, dass heute tatsächlich etwas geht. Dann haben sie es durchgezogen. Natürlich hatten wir auch Spielglück, das dazu gehört“, freut sich Ringling über die Leistungssteigerung. Nur fünf Minuten nach der Führung gelang Tim-Ole Link das 3:1. Mit Glück und Geschick verteidigte der FC Grone die Führung bis zum Schlusspfiff, obwohl der SSV noch genügend Chancen hatte, seinen Pokalerfolg vom Vorjahr zu wiederholen. Doch diesmal musste er sich geschlagen geben. „Nörten war über 90 Minuten, das muss man fairerweise sagen, die bessere Mannschaft. Sie hatten mehr vom Spiel, hatten genügend Torchancen, dieses Spiel zu gewinnen. Aber das war uns spätestens nach der Partie gegen Heisebeck, das wir beobachtet haben, klar“, fasste Ringling fair zusammen.

Die Groner feierten den überraschenden Erfolg entsprechend überschwänglich. Er dürfte Mut für den Abstiegskampf in der Bezirksliga schaffen. „Natürlich wird uns dieser Erfolg Auftrieb geben. Drei Spiele und drei Siege! Die Jungs ziehen gut mit und wir sind alle sehr gut drauf. Wir wollen als Gruppe weiter zusammenwachsen, wollen noch ekliger werden, dass es gegen uns noch schwieriger wird, Tore zu erzielen. Darauf liegt der Fokus in der Vorbereitung. Wenn es dann gegen solche Top-Teams auch einmal klappt, dann ist das für uns Trainer hervorragend, weil die Jungs an uns glauben. Diesen Schwung wollen wir mit in die Saison und das schwere Auftaktprogramm nehmen“, richtet Jan Ringling seinen Blick auf die Punktspiele.

(Quelle: Gökick)

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