05.06.2024

Der FC Grone ruft auf, zur Europawahl zu gehen und 2 x mit NEIN bei den Radentscheiden zu stimmen


05.06.2024

Sind die Inhalte der Radentscheide sinnvoll und richtig oder falsch? Das können wir nicht abschließend beurteilen. Verkehrsplanung ist ein kompliziertes und extrem komplexes Gebiet. Das erfordert umfangreiche, fachliche Expertise. Selbst beim GT-Wahlforum am Dienstag hat sich gezeigt, dass z.B. der ADAC-Experte Nils Horschick zu anderen Einschätzungen als GöttingenZero und/oder der Stadtbaurat gekommen ist.

 

Warum ruft der FC Grone dennoch auf, mit NEIN zu stimmen:

 

  1. Es mangelt den Radentscheid-Vorhaben an Ausgewogenheit und Gerechtigkeit

Die sehr konkreten Maßnahmen die in den Radentscheiden zur Abstimmung stehen, sind auf ein kleines Gebiet in der Göttinger Innenstadt beschränkt. Der Stadtteil Grone und die Weststadt mit dem größten Gewerbegebiet sowie alle angrenzenden Ortschaften (Holtensen, Elliehausen, Esebeck, Knutbühren, Hetjershausen und Gr. Ellershausen) sind von den Planungen ausgeschlossen. Dort leben die meisten Menschen und viele unserer Vereinsmitglieder

(Ebenso ausgeschlossen sind Geismar, Diemarden, Herberhausen, Roringen und weitere Bereiche). Einen hohen zwei stelligen Mio-Betrag für ein kleines Gebiet zu investieren, ist ungerecht –

Völlig unabhängig davon aus welchen Steuergeld-Töpfen etwaige Zuschüsse für die Maßnahmen kommen. Diese begünstigen nur einen kleineren Teil der Göttinger Gesamtbevölkerung. Und das ist nicht richtig!

 

   2. Die Fördermittel für unseren Verein sind gefährdet. GöttingenZero hat kein seriöses Finanzierungskonzept vorgeschlagen

Die Stadt Göttingen muss bei einer positiven Zustimmung zu den Radentscheiden, aktuell € 90 Mio im Haushalt einplanen – verteilt auf sechs Jahre. Nicht nur OB Petra Broistedt, sondern auch viele andere Kommunalpolitiker haben darauf aufmerksam gemacht, dass in diesem Fall in vielen anderen Bereichen Kürzungen erforderlich werden. Für die Produkte (Begriff aus dem Haushalt der Stadt) Theater, Musik, Kunst, Stadtbibliothek, Museum, Denkmäler (u.a. Gänseliesel) und Sport, gibt die Stadt im Rahmen der sogenannten „Freiwilligen Leistungen“ für Freizeitangebote, in diesem Jahr rd. € 17. Mio aus. An die ehrenamtlich organisierten Sportvereine gehen € 640.000,00 über den SSB. Das sind Zuschüsse für Kinder mit Sozialcard, Übungsleiter, Erhalt von eigenen Sportstätten und Integrationsmaßnahmen. Kürzungen in diesem Bereich haben weder die Verwaltung noch die Politik ausgeschlossen. Im Gegenteil, Kürzungen sind bei einem positiven Radentscheid sogar zu erwarten. Der FC Grone ist für diesen Fall in seiner Existenz bedroht! Wenn die Zuschüsse für Sozialcard, Übungsleiter und Erhalt der vereinseigenen Sportstätte (knapp € 20.000,00 bei einem Gesamtumsatz von rd. € 140.000) wegfallen. Planungen zur Umsetzung aus den Radentscheiden auf andere, nicht gesicherte Einnahmen (Förderungen oder Zuschüsse) aufzubauen, ist unseriös. Die Stadt kann nur soviel Geld ausgeben, wie diese einnimmt. Für die Radentscheide fehlt schlicht das Geld.


   3. Das Vorgehen von GöttingenZero ist undemokratisch

Beim GT-Wahlforum ist einmal mehr deutlich geworden, dass die Menschen aus dem Landkreis an der Abstimmung nicht teilnehmen dürfen. Jeden Tag pendeln über 40.000 Menschen aus dem Landkreis in die Stadt Göttingen und wären natürlich auch von den Maßnahmen des Radentscheids betroffen. Z.B. sollen drei Bushaltestellen direkt an der Arnoldi-Schule (Landkreis-Schule) abgebaut sowie Parkplätze entfernt werden. Eine Ausgrenzung der Menschen aus dem Landkreis bei einem Bürgerentscheid mit diesen Auswirkungen für die Betroffenen, ist aus unserer Sicht undemokratisch.

 

   4. Der FC Grone ist für Verbesserung für den Radverkehr, aber nicht für die Radentscheide von GöttingenZero

Viele unserer jugendlichen Vereinsmitglieder fahren Fahrrad und bewegen sich überwiegend im Westen der Stadt. Unsere D-Junioren im JFV WEST Göttingen (der FC Grone ist gemeinsam mit TSV Holtensen, GW Hagenberg, GW Elliehausen und SV Esebeck Stammverein des JFV) trainieren in Esebeck. Also fahren diese Kinder mit dem Fahrrad von Grone oder dem Holtenser Berg usw. nach Esebeck mit dem Fahrrad. Es gibt leider zwischen Elliehausen und Esebeck keinen Fahrradweg. Investitionen in die Errichtung dieses Fahrradwegs unterstützt der FC Grone sofort. Die Radentscheide wollen primär bereits vorhandene Fahrradwege ausbauen und optimieren – und das nur in einem kleinen Innenstadtgebiet.

 

   5. Klimafreundliche Modernisierungen der Sportanlagen vor Radentscheiden

Über 40.000 Menschen in der Stadt sind in den ehrenamtlich organisierten Sportvereinen als Mitglieder organisiert. Hinzu kommt der Hochschul  und der Freizeitsport. Die Sporthäuser, Sporthallen und anderen Sportanlagen, haben zum Großteil einen erheblichen Investitionsbedarf. Insbesondere im Bereich der energetischen Sanierung sind umfangreiche Maßnahmen notwendig, und im Hinblick auf die gewünschte und erforderliche CO2 – Reduktion überaus wünschenswert. Wir treten aktiv für eine Unterstützung bei der energetischen Sanierung der Sporthäuser und Vereinsanlagen ein. Diese führen zu erheblichen Energieeinsparungen, und helfen der Stadt auf ihrem Weg zur Klimaneutralität.

 

Insgesamt betrachtet, sind die Radentscheide unausgewogen und benachteiligen viele Menschen.

Daher rufen wir alle Wahlberechtigten auf, mit „NEIN“ zu stimmen.


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